Als im November 1989 in Berlin die Mauer fiel, wurde Birgit Kleber für kurze Zeit dann doch eine Art Reporterin, aber ohne Auftrag, nur für sich. Sie zog los und probierte ihren Blick in diesen historischen Tagen an etwas anderen aus als an Gesichtern, an der Geschichte, könnte man sagen.
Ihre Fotos zeigen Umbrüche, manchmal im Detail, manchmal im Großen. Auch in diesem Fall interessiert sich Birgit Kleber nicht so sehr für das Vordergründige, für das, was Zeitungen auf die Seite eins bringen. Sie sucht nach der Essenz. Das Wesentliche dieser Tage ist die Offenheit. Etwas, das festgefügt schien, ist plötzlich weg. Alles ist auf einmal eine Baustelle, das Leben, die Stadt, die Zukunft. Die Menschen haben die verschiedensten Gefühle, Erleichterung, Euphorie, Ratlosigkeit, Neugier, manche sogar Furcht. Alles steht Kopf. Können wir heute noch spüren, was wir damals gespürt haben? Davon handelt diese Ausstellung.
Text von Harald Martenstein
Michael Biedowicz im Gespräch mit Birgit Kleber, Artist talk am 31.Oktober 2024 um 19 Uhr.
Öffnungszeiten: So-Mi 12-19 Uhr, Do-Sa 12-20 Uhr
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Internetseite des Kommunalen Gallerie Friedrichshain-Kreuzberg.
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